Desaster mit Ankündigung
Schon nach den Freundschaftsspielen gegen Österreich und Saudi-Arabien hätten bei den Verantwortlichen alle Alarmglocken läuten müssen. Tatsächlich ist es lange her, dass die deutsche Nationalmannschaft so blutleer und lustlos auf dem Spielfeld stand. Was noch hinzukommt: Innerhalb des Teams gab es wohl regelmäßig Reibereien, die sich negativ auf die Grundstimmung auswirkten. Als dann die WM anstand, zeigten sich Coach Joachim Löw und Manager Oliver Bierhoff trotzdem voller Optimismus. Ein fataler Fehler, wie sich später herausstellen sollte. Sang- und klanglos schied die deutsche Mannschaft als Gruppenletzte aus. Sogar das letzte Spiel gegen die schwachen Südkoreaner ging verloren. Der Titel ging an das Nachbarland Frankreich um den Stürmer Antoine Griezmann.
Gündogan, Özil und das verheerende Foto
Ein Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan war es, das in Deutschland für Aufruhr sorgte. Die beiden Spieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan hatten wohl keinerlei Skrupel, sich mit einem Despoten und de-facto-Diktator ablichten zu lassen. Fakt ist, dass Erdogan drauf und dran ist, in der Türkei einen islamistischen Gottesstaat zu etablieren. Nun wird seit vielen Jahren betont, dass Nationalspieler eine Vorbildfunktion haben und sich entsprechend den Werten des DFB verhalten sollen. Dass dies in diesem Fall nicht so war, liegt auf der Hand. Noch schlimmer ist aber, dass Özil sich monatelang überhaupt nicht zur Thematik äußern wollte. Am Ende machte er sich vollkommen lächerlich und warf dem DFB Rassismus vor.
Vom Weltmeister zum Gruppenletzten
Es ist gerade einmal vier Jahre her, da war die Welt noch in Ordnung. Im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro hatte die deutsche Mannschaft soeben Argentinien besiegt und war Fußball-Weltmeister geworden. Lebende Legenden wie Miroslav Klose hatten sich endgültig gekrönt und den Fußball-Olymp erklommen. Zwei Jahre später scheiterte Deutschland bei der EM unglücklich gegen den heutigen Weltmeister Frankreich. Von der damaligen Euphorie ist nicht viel übrig geblieben. Stattdessen wurde die Mannschaft sogar Letzter in der Gruppe mit Schweden, Südkorea und Mexiko.
Der Bundestrainer macht weiter
Konsequenzen zu ziehen zeugt von menschlicher Größer. Im Falle des deutschen Teams scheinen die Funktionsträger dazu allerdings nicht bereit zu sein. So verkündete Joachim Löw, seinen Vertrag bis 2022 einhalten zu wollen. Er würde das Nationalteam damit auch in die EM und die darauf folgende WM in Katar führen. Auf der Spielerseite kann er sich jedenfalls sicher sein, dass es genug talentierten Nachwuchs gibt.
Kritik von allen Seiten
Viele Experten hatten das Team schon nach dem ersten WM-Spiel abgeschrieben. Darunter die Spielerlegende Mario Basler. Zu lustlos wirkte die Mannschaft und insbesondere Spieler wie Mesut Özil. Auch die deutsche Öffentlichkeit blieb nicht stumm und zeigte sich enttäuscht ob des schwachen Turniers. Künftig wird es darum gehen, neue Talente zu suchen, die hungrig auf den Titel sind.